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In vitro-Bioaktivität von zwei neu synthetisierten, möglichen H2S-Donatoren (SWS8 HCl und SWS9 HCl)
Daniel Gjoncaj
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Christian Studenik
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30142.88730.777365-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Diplomarbeit wurden zwei neu synthetisierten möglichen H2S Donatoren, SWS8 HCl und SWS9 HCl hinsichtlich ihrer Wirkstärke und Wirkung an isolierten Organen untersucht. Es wurden sowohl Herzmuskelpräparate (Papillarmuskel, rechter Vorhof) als auch glatte Muskelpräparate (terminale Ilea, Aortaringe und Arteria pulmonalis-Ringe) untersucht. An den Herzmuskelpräparaten wurde eine inotrope bzw chronotrope Wirkung, an den terminalen Ilea ein möglicher spasmolytischer und an der Gefäßmuskulatur ein vasodilatierender Effekt getestet. Während der Versuche befanden sich alle Präparate in einer Krebs-Henseleit-Lösung, die mit Oxymix durchperlt wurde. Die Temperatur lag bei 35 bzw 36 ± 1 Grad Celsius. An den isolierten Organen wurde eine Vorspannung angelegt, damit ein konstanter Muskeltonus während der Versuche erhalten blieb. Die Papillarmuskeln wurden elektrisch mit einer Frequenz von 1 Hz gereizt, die Vorhöfe waren spontan aktiv und die glatten Muskelpräparate wurden mit einer Kaliumchloridlösung vorkontrahiert. Diese betrug 60 mmol/l für die terminalen Ilea und 90 mmol/l für die Aorten und die Arteria pulmonalis-Ringe. Nach einer Kontrollperiode wurden die Testsubstanzen in 45minutigen Abständen kumulativ in den Konzentrationen 1, 3, 10, 30 und 100 µmol/l der Badlösung zugegeben. SWS8 HCl bewirkte eine geringe, jedoch nicht signifikante, chronotrope Wirkung am rechten Vorhof. Am Papillarmuskel kam es zu einer signifikanten Abnahme der Kontraktionskraft mit einem EC50 Wert von 30 µmol/l. Die Wirkung an der glatten Muskulatur war signifikant. Bei der terminalen Ilea lag der EC50 Wert bei 40 µmol/l, bei der Aorta bei 20,1 µmol/l und bei der Arteria pulmonalis bei 63 µmol/l. SWS9 HCl mit einem EC50 Wert von 15,6 µmol/l bewirkte am rechten Vorhof eine Reduktion der Schlagfrequenz, am Papillarmuskel hingegen war kein signifikanter Effekt feststellbar. An der glatten Muskulatur wurde eine signifikante Wirkung beobachtet, die in Vergleich zu SWS8 HCl jedoch wesentlich stärker ausgeprägt war. Die EC50 für die terminale Ilea betrug 16 µmol/l, für die Aorta 3,35 µmol/l und für die Arteria pulmonalis 12,7 µmol/l. Zur Aufklärung eines möglichen Wirkungsmechanismus wurden beide Substanzen in Anwesenheit von Glibenclamid einem KATP-Kanalblocker und Nitro-L-Arginin, einem Blocker der endothelialen NO-Synthase untersucht. SWS9 HCl wurde zusätzlich auf eine mögliche α-sympatholytische Wirkung mit Phenylephrin, einem α-Sympathomimetikum, als Vergleichssubstanz, sowie auf eine histaminerge Wirkung mit Histamin als Vergleichssubstanz getestet. An der Wirkung der beiden Substanzen scheinen mehrere Wirkmechanismen beteiligt zu sein. Zum einen ein KATP-Kanalöffnender, zum anderen ein NO freisetzender Effekt. Zusätzlich könnte bei SWS9 HCl noch eine α-Blockade eine Rolle spielen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
H2S-Donatoren Herzmuskelpräparate glatte Muskulatur Meerschweinchen K(ATP)-Kanäle
Autor*innen
Daniel Gjoncaj
Haupttitel (Deutsch)
In vitro-Bioaktivität von zwei neu synthetisierten, möglichen H2S-Donatoren (SWS8 HCl und SWS9 HCl)
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
82 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Studenik
Klassifikation
44 Medizin > 44.40 Pharmazie, Pharmazeutika
AC Nummer
AC08258328
Utheses ID
9367
Studienkennzahl
UA | 449 | | |
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