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Information und Öffentlichkeitsbeteiligung
Bewertungen standadisiert und anders informierter BürgerInnen zum Klimawandel
Niklas Gudowsky
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Harald Wilfing
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10394
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30043.90346.297554-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Umgang mit dem Klimawandel und dessen Folgen sind eines der brennensten Probleme die die Menschheit in diesem Jahrhundert zu bewältigen haben wird. Andere globale gesellschaftliche Probleme wie Hunger, mangelnder Zugang zu Trinkwasser oder politische Stabilität werden direkt oder indirekt durch die globale Erwärmung beeinflusst. Die meisten Vermeidungs- und Anpassungsstrategien halten die Reduzierung des CO2 Ausstoßes für unumgänglich um verheerende Folgen zu verhindern. Die politische Diskussion und Entscheidungsfindung der letzten 20 Jahre ist bis heute an der Festlegung genauer Reduktionsziele und deren Durchsetzung gescheitert. Ein neuer Ansatz soll BürgerInnen in diesen politischen Prozess einbeziehen. Während der ersten globalen BürgerInnenkonferenz „World Wide Views on Global Warming“, wurden BürgerInnen in 37 Ländern über den aktuellen Stand der Wissenschaft in Klimafragen informiert. Sie formulierten in einem deliberativen Prozess Empfehlungen an die EntscheidungsträgerInnen des Klimagipfels von Kopenhagen (COP 15, Dezember 2009). Zusätzlich beantworteten sie verschiede Fragen zum Klimawandel und dem Umgang damit. Diese Antworten repräsentieren die Meinungen von auf wissenschaftlicher Basis informierten Laien. In dieser Arbeit werden die Meinungen aus dem österreichischen WWViews-Prozess mit den Antworten von Laien verglichen, die in einer Straßenbefragung in Wien erhoben wurden. Dieser Vergleich soll zur Klärung der Frage beitragen ob und inwieweit wissenschaftlich fundierte Information zu einer anderen öffentlichen Meinung führt als zum Beispiel die Information durch Massenmedien. In der Straßenbefragung antworteten die Befragten bei vielen Fragen sehr ähnlich wie die WWViews-TeilnehmerInnen. Hier wird der Einfluss der Massenmedien während der Befragung zum Zeitpunkt des Kopenhagener Klimagipfels deutlich. Eine Medienanalyse zeigt die stark erhöhte Bericherstattung zu dieser Zeit im Vergleich zur zum Zeitpunkt der WWViews-Befragungen ca. 10 Wochen vorher und nachher. Die Antworten der beiden Gruppen zeigen aber auch einige Unterschiede. Die TeilnehmerInnen von WWViews waren eher der Meinung die globale Erwärmung sei durch internationale Vereinbarungen zum CO2-Ausstoß aufzuhalten, hielten es für dringender eine solche Vereinbarung zu beschließen und forderten strengere Bestrafungen bei Nichterfüllung. Zusätzlich schätzten sie sich selbst als besser informiert ein. Eine überwiegende Mehrheit der TeilnehmerInnen bewerteten die bei WWViews präsentierten Informationen als sehr wichtig für die Diskussionen während des Verfahrens. Viele von ihnen änderten ihre Meinung über verschiedene Aspekte des Klimawandels nach dem Verfahren. Dies zeigt, dass es einen Einfluss der Information gegeben hat. Eine spätere Befragung zeigte aber, dass dieser Wechsel oft nur kurzfristig war. Gründe hierfür könnten die wenige und kritische Berichterstattung zum Thema Klimawandel zu Beginn des Jahres 2010 und auch die allgemeine Wirtschaftslage und deren Medienpräsenz im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise sein.
Abstract
(Englisch)
Dealing with Climate Change and its consequences is one of the most urgent problems humankind faces in this century. Other global problems such as hunger, access to safe drinking water or political stability are tightly related to global warming. Most mitigation and adaption strategies state the reducing CO2 emissions as inevitable to avoid severe consequences for both human and natural systems. However, the political discussion and decision-making of the last 20 years have failed to date to deliver binding emission reductions. A public participatory approach included citizens in the political process, before decisions were made. During ‘World Wide Views on Global Warming’, the first global citizen-conference, laypeople in 37 countries had access to scientifically based information concerning Climate Change. They responded to various questions about Climate Change and how to handle it. Additionally they expressed their feelings and beliefs through deliberately formed recommendations to the decision-makers of the Copenhagen Climate Summit (COP 15, December 2009). In this work these answers, which represent informed public opinion, are compared to lay opinions obtained from a street questioning in Vienna, Austria. Principally the question if and if yes, how scientifically based information leads to different opinions than other information, such as mass media, was explored. The results of the street questioning were largely similar to the WWViews results. This shows the influence that mass media has. A media analysis indicates that at the time of the questioning during the Copenhagen Climate Summit, media coverage of Climate Change was extensively higher than 10 weeks earlier and later, when WWViews questioning took place. Despite the similarities there are some differences between the answers of both groups. WWViews participants were more likely to believe that Global Warming could be stemmed by international agreements on the reduction of CO2 emissions. They also thought of enacting such an agreement as more urgent and pleaded for stronger punishment in case of non-fulfillment. A predominant majority of the participants evaluated the scientifically based information as crucial for the discussions during the WWViews event. Many of them changed their views concerning different aspects of Climate Change after the event. This can be seen as an indicator for an impact of the information. A later questioning showed that these opinion changes were often short term. Critical and less coverage of the topic Climate Change in mass media throughout the beginning of 2010 as well as the dominance of the financial and economic crisis could be causes for opinion changes.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Information Öffentlichkeitsbeteiligung Partizipation Klimawandel
Autor*innen
Niklas Gudowsky
Haupttitel (Deutsch)
Information und Öffentlichkeitsbeteiligung
Hauptuntertitel (Deutsch)
Bewertungen standadisiert und anders informierter BürgerInnen zum Klimawandel
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
117 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Wilfing
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.20 Wissenschaftsinformation ,
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
42 Biologie > 42.90 Ökologie: Allgemeines ,
43 Umweltforschung > 43.47 Globale Umweltprobleme ,
71 Soziologie > 71.51 Werte, Normen ,
89 Politologie > 89.57 Politische Beteiligung
AC Nummer
AC08260291
Utheses ID
9390
Studienkennzahl
UA | 444 | | |
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