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Am Rand der Gesellschaft
Obdachlosigkeit im historischen Kontext und eine Analyse der Gegenwart
Michael Ofner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Josef Ehmer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10570
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30090.94447.244459-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Obdachlosigkeit aus historischer und gegenwärtiger Sicht in Wien. Diese beschreibt Charaktereigenschaften, Stigmatisierungen und die jeweilige gesellschaftliche Auffassung von obdachlosen Menschen. Als Ausgangspunkt dieser Untersuchung wird die Entstehungszeit und Bedeutung des Begriffes, vor allem die damit verbundenen gesellschaftlichen Normen, anhand sozialhistorischer Kriterien untersucht. Die Einträge der zeitgenössischen Lexika wurden hierfür analysiert und ausgewertet. Das Ergebnis dieser Untersuchung zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen der historischen und gegenwärtigen Definition von Obdachlosigkeit. In der aktuellen Literatur verschwimmen die Grenzen zwischen Obdachlosen, Vaganten, Landstreicher, Bettler, Schlaf- und Bettgeher etc. oft. Diese Arbeit bietet einen neuen Ansatz für diesen Untersuchungsgegenstand an und grenzt sich bewusst von der Verwendung vermischter Definitionen ab. Der Begriff Obdachlosigkeit entsteht in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit stellte das Wohnen ohne Wohnung keine außergewöhnliche Erscheinung dar und war eine gesellschaftlich anerkannte und akzeptierte Praxis. Das Aufkommen eines eigenen Terminus verweist auf eine veränderte Wahrnehmung gegenüber Menschen ohne ausreichenden Wohnraum. Die Studie folgt daher folgender Hypothese: Der Begriff war zum Zeitpunkt des Aufkommens nicht durch stigmatisierende Eigenschaften geprägt und stellte vielmehr einen arbeitenden, jedoch verarmten Teil der Bevölkerung dar. Diese Menschen konnten die finanziellen Mittel für eine eigene Wohnung nicht aufbringen und mussten in den aufkommenden Heimen, oder als Bett- und Schlafgeher bei Fremden, übernachten. Bereits zur Jahrhundertwende erhält der Terminus eine negative Konnotation, die sich teilweise bis heute gehalten hat. Ein weiterer und wesentlicher Bereich stellt die Analyse der Obdachlosenasyle und der auf der Straße lebenden Menschen, Obdachlose im gesellschaftlichen Sprachgebrauch, dar. Neben der historischen Aufarbeitung dieser Thematik bietet diese Studie auch einen Vergleich zu der gegenwärtigen Situation in Wien an. Im Mittelpunkt steht die differenzierte Betrachtung und Betreuung obdachloser Menschen. Anhand narrativer Interviews werden bestehende Ansichten, Praktiken und auch der gesellschaftlicher Umgang aus der Sicht der Betroffenen dargestellt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Obdachlosigkeit Wohnungslosigkeit 19.Jahrhundert/ Definition
Autor*innen
Michael Ofner
Haupttitel (Deutsch)
Am Rand der Gesellschaft
Hauptuntertitel (Deutsch)
Obdachlosigkeit im historischen Kontext und eine Analyse der Gegenwart
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
171 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Josef Ehmer
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC08174727
Utheses ID
9543
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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