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Lexikon im unauffälligen und beeinträchtigten Erstspracherwerb
Julia Steinwendtner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Chris Schaner-Wolles
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10601
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29857.86496.100765-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Lexikonerwerb bei sprachunauffälligen und sprachbeeinträchtigten Kindern. Sie bietet einen Überblick an bisher vorhandener einschlägiger Literatur. Beschrieben wird der Entwicklungsverlauf von der vorsprachlichen Kommunikation und der Bildung von ersten semantischen Repräsentationen bis hin zum ausdifferenzierten Vokabular. Bei der Beschäftigung mit dem Lexikonerwerb stellte sich heraus, dass dieser geprägt ist von bestimmten Phänomenen. Besonders wichtig in der Entwicklung ist der sogenannte Vokabelspurt. Die ersten paar Wörter werden langsam erworben. Im Alter von 18 bis 19 Monaten verfügen Kinder über einen Wortschatz von etwa 50. In dieser Phase beginnt der Vokabelspurt, die Erwerbsrate steigt drastisch an. Von diesem Zeitpunkt an werden bis zu 25 Wörter im Monat erworben. Ein weiteres Phänomen ist die noun-bias-Hypothese. Im kindlichen Wortschatz scheint die Zusammensetzung der Wortarten über eine Sprache hinweg relativ stabil zu sein. Die genannte Hypothese besagt, dass Nomen dominierend im kindlichen Wortschatz wären und anderen Wortarten einen zeitlichen Entwicklungsvorsprung voraus hätten. Diese Hypothese kann für den deutschen Erstspracherwerb gehalten werden. Eine weitere großartige Leistung von Kindern ist das fast mapping. Diese bezeichnet die Fähigkeit, bereits nach einmaligen Hören eines Wortes grobe Hypothesen über die Bedeutung zu bilden. Wichtig ist auch der Entwicklungszusammenhang zwischen Lexikon und Grammatik. Es muss eine bestimmte Anzahl an Wörtern erworben werden, bevor sich Mehrwortäußerungen entwickeln. Im unauffälligen Erwerb liegt dieser Punkt zwischen 50 und 200 erworbenen Wörtern. Diese Arbeit beschreibt auch den Lexikonerwerb zweier beeinträchtigter Populationen, nämlich den von Kindern mit spezifischer Sprachentwicklungsstörung (SLI) und Williams-Beuren Syndrom (WBS). Hier zeigt sich, dass diese in ihren Erwerbsmechanismen unterscheiden. Während Kinder mit SLI ihr Vokabular nach dem Muster von unauffällig entwickelten Kindern erwerben, folgt die Lexikonentwicklung von Kindern mit WBS ganz eigenen Regeln und Mechanismen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Lexikonerwerb
Autor*innen
Julia Steinwendtner
Haupttitel (Deutsch)
Lexikon im unauffälligen und beeinträchtigten Erstspracherwerb
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
100 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Chris Schaner-Wolles
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.31 Spracherwerb
AC Nummer
AC08288456
Utheses ID
9573
Studienkennzahl
UA | 328 | | |
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