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Europäische Kartellrechtsdurchsetzung
warum keine Klagen?
Fridolin Krepp
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Wolfgang Weigel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10763
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29663.72255.631469-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Schadenersatzklagen gegen Kartelle sind in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zwar rechtlich möglich, doch gibt es in der Praxis kaum entsprechende Verfahren. Personen oder Unternehmen, die durch ein Kartell geschädigt worden sind, sehen vor Klagen in aller Regel wegen zu hoher Prozessrisiken ab. Die Europäische Kommission veröffentlichte in diesem Zusammenhang im April 2008 ein Weißbuch über Schadenersatzklagen wegen Verletzung des EG-Wettbewerbsrechts, in dem sie konkrete Vorschläge zur Steigerung der Effektivität der privaten Kartellrechtsdurchsetzung vorbrachte. Ziel der Maßnahmen ist es, sowohl die Abschreckungswirkung gegen Kartellbildungen, als auch die Kompensationswirkung gegenüber geschädigten Personen durch günstigere Voraussetzungen für Schadenersatzklagen zu steigern. Diese Arbeit setzt sich mit der entsprechenden einschlägigen Wirtschaftsliteratur auseinander. Verschiedene theoretische Modelle, vorwiegend solche aus der Rechtsökonomie, und empirische Studien werden herangezogen, um den Hintergrund des Weißbuchs zu beleuchten und bestimmte darin vorgeschlagene Maßnahmen auf ihre Zweckmäßigkeit zu prüfen. Zunächst wird gezeigt, dass einerseits Kartelle zu Wohlfahrtsverlusten führen, die Maßnahmen der Kartellverfolgung rechtfertigen, andererseits die aktuell verhängten Strafen der Europäischen Kommission und der nationalen Kartellbehörden aber zu niedrig sind, um eine adäquate Abschreckungswirkung gegen Kartellbildungen zu gewährleisten. Dann wird dargestellt, dass eine Steigerung der Effektivität von Schadenersatzklagen prinzipiell dazu beitragen kann, sowohl die Abschreckungswirkung als auch die Kompensationswirkung der Kartellrechtsdurchsetzung zu stärken. Schließlich wird (auch formal) erläutert, wie die konkret vorgeschlagenen Maßnahmen ihren Zielen dienen; nämlich im Allgemeinen durch eine Erhöhung des Anreizes potentieller Kläger, ihre Schadenersatzansprüche durchzusetzen. Dabei werden Argumente dafür vorgebracht, dass manche Maßnahmen nicht gleichzeitig sowohl der Abschreckungswirkung als auch dem Prinzip der Kompensation voll Genüge tun können.
Abstract
(Englisch)
Although the European Court of Justice acknowledged, and recently confirmed, that cartel victims have the right to damages, hardly any victims bring damages actions in such cases. In balancing the costs and the benefits of bringing a damage claim, they will often consider that the risks and costs associated with their action make it too hazardous, or not attractive enough, to enforce their rights in court. In April 2008 the European Commission published the White Paper on damages actions for breach of the EC antitrust laws, suggesting various measures with the objective to foster private antitrust enforcement in the EC member states. The aim of the White Paper is to increase deterrence for potential antitrust infringers on the one hand and to enhance corrective justice among cartel victims on the other hand. This thesis applies theoretical models – in particular models of law and economics – as well as empirical studies on the specific issue of antitrust enforcement. It lights the economic background of the mentioned White Paper and discusses several suggested measures and their efficiency to the aims of deterrence and corrective justice. At first the paper illustrates that cartels cause welfare losses justifying measures of antitrust enforcement in general. Then it gives an analysis of the hypothetical optimal antitrust sanction concluding that the actual fines imposed by the European Commission and the national antitrust authorities are too low to seek an adequate level of deterrence. In a next step the thesis illustrates that fostering antitrust enforcement is a feasible way to enhance deterrence and corrective justice. At last it shows (also formally) the potential effects of the suggested measures with respect to the outlined goals of the White Paper. In this regard it’s argued that some measures can’t achieve both, deterrence and corrective justice, at the same time.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Antitrust Law Antitrust Enforcement Private Antitrust Enforcement optimal sanction private law suits
Schlagwörter
(Deutsch)
EG-Wettbewerbsrecht Kartellrecht Kartellrechtsdurchsetzung private Kartellrechtsdurchsetzung optimale Strafe Schadenersatzklagen
Autor*innen
Fridolin Krepp
Haupttitel (Deutsch)
Europäische Kartellrechtsdurchsetzung
Hauptuntertitel (Deutsch)
warum keine Klagen?
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
95 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Weigel
Klassifikation
83 Volkswirtschaft > 83.32 Wettbewerb
AC Nummer
AC08332809
Utheses ID
9715
Studienkennzahl
UA | 140 | | |
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