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Die Entstehung der Pensionversicherung für die Angestellten in Österreich
mit ihrem Einfluss auf Deutschland und ihre historische Bedeutung
Byung Ho Kim
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Josef Ehmer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10778
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30475.62015.977461-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das österreichische Gesetz über die Pensionsversicherung der in privaten Diensten und einiger in öffentlichen Diensten Angestellten (RGBl. 1907 ex.1) ist der erste Versuch, die damals umgangssprachlich bereits so bezeichneten "Angestellten" zu definieren. Die österreichische Gesetzgebung fand fünfjährigem Abstand in Deutschland Resonanz in Deutschland, und zwar mit dem "Versicherungsgesetz für Angestellte" vom 20. Dzember 1911. Es benötigte 18 Jahre lang dauernde Bemühung der Angestellten, bis das Gesetz in Österreich zustande kam. Diese Bemühungen basierten einerseits auf einem gemeinsamen Gruppenbewusstsein, andererseits auf gemeinsamen Netzwerken. Eines dieser Netzwerke ist durch die Korrespondenz von Anton Blechschmidt, Obmann der "Privatbeamten-Localgruppe des ersten allgemeinen Beamten-Vereines der österreichisch-ungarischen Monarchie" dokumentiert. Diese Korrespondenz wird in der Wiener Pensionsversicherungsanstalt aufbewahrt. Die Korrespondenz belegt, dass die Privatbeamten verschiedene Aktivitäten wie PR, Lobbying und gemeinsame Demarchen österreichweit betrieben. Darüber hinaus erstreckt sich Blechschmidts Korrespondenz auch auf Deutschland. Er korrespondierte mit deutschen Angestellten und deutschen Politikern, die sich für die Angestelltenversicherung engagierten. Es handelt sich somit um ein "transnationales" Netzwerk am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist, das die Angestelltenpensionsversicherung nicht "von oben" aufoktroyiert wurde, sondern durch gemeinsame Bemühungen "von unten" zustande kam. Methodisch wurde Marc Blochs Verfahren des Vergleichs von zwei Nachbargesellschaften derselben historischen Epoche, die sich ununterbrochen gegenseitig beeinflussen, angewendet. So wurde es möglich, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der österreichischen und deutschen Gesetzgebung herauszuarbeiten. Spezifisch österreichisch ist der Versuch, den Begriff "Angestellte" erstmals gesetzlich zu definieren. Der österreichische Fall sollte von der bisherigen Forschung nicht mehr vernachlässigt werden. Auch die sozialhistorische Kontroverse, ob die Angestellten als "neuer Mittelstand" oder "deklassierte" Arbeitnehmer angesehen werden können, könnte in dieser Studie einige Hinweise finden.
Abstract
(Englisch)
The Austrian law on pension insurance for private salaried employees ("Angestellte") (RGBl. 1907 ex. 1) is the first essay, to define the salaried employees for the first time legally. The term was already used at the time in colloquial language. The Austrian law formed a model for Germany. There five years later the "Versicherungsgesetz für Angestellte" of December 20, 1911, came into being. In Austria it had taken 18 years of continuous efforts by the private salaried employees to get this law. These efforts were based on the one hand of a common self-esteem of the private salaried employees, on the other hand of networks among them. One of these network is documented by the correspondence of Anton Blechschmidt, head of the "Privatbeamten-Localgruppe des ersten allgemeinen Beamten-Vereines der österreichisch-ungarischen Monarchie" which is held by the Wiener Pensionsversicherungsanstalt. This correspondence shows that the private salaried employees were busy in th whole Habsburg monarchy, where they organized PR-activities, lobbying and common demarches. Furthermore, Blechschmidt also corresponded with German salaried employees and German politicians who were engaged in the insurance of the salaried employees. So Blechschmidt's network was a "transnational" network in the end of the 19th and at the beginning of the 20th century. Remarkable for the time seems that the law came into being because of efforts "from below" and was not given "from above". In methodical regard Marc Bloch's method of comparing two neighbouring societies at the same historical period which influence constantly each other was chosen. This enabled to work out differences and similarities between the Austrian and the German legislation. The Austrian legislation was the first effort to define the term "Angestellte" legally. The Austrian case should in future not be neglected concerning research on this topic. Furthermore, the sociological controversy whether the salaried employees can be seen as "new middle class" or "declassed workers" can find much "material" in this study.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Anton Blechschmidt salaried employees social history social group network
Schlagwörter
(Deutsch)
Anton Blechschmidt Angestellte Sozialgeschichte Soziale Gruppe Netzwerk
Autor*innen
Byung Ho Kim
Haupttitel (Deutsch)
Die Entstehung der Pensionversicherung für die Angestellten in Österreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
mit ihrem Einfluss auf Deutschland und ihre historische Bedeutung
Paralleltitel (Englisch)
The development of the pension insurance for salaried employees in Austria and its influence on Germany and its historical importance
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
getr. Zählung : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Josef Ehmer ,
Lorenz Mikoltzky
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.43 Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC08215962
Utheses ID
9724
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
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