Detailansicht

Die in das Österreichische Bundesheer der Ersten Republik übernommenen k.u.k. Offiziere
eine computerunterstützte Datenanalyse mit Berücksichtigung militärischer, wirtschaftlicher, sozialer, kultureller, klinischer und phaleristischer Aspekte
Carmen Diana Albu-Lisson
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Bertrand Michael Buchman
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10865
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30181.07339.964262-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der österreichisch-ungarische Offizier war in der Gesellschaft zwar hoch angesehen, verfügte aber kaum über Geld und Zeit und musste politisches Desinteresse und absolute Loyalität zum Kaiserhaus demonstrieren; selbst sein Leben außerhalb der Armee durfte keine Privatangelegenheit sein, sondern war Militär-gesetzlichen Bestimmungen unterworfen. Als „Marionette“ des Staates wurde er im physischen wie psychischen Sinne geformt und in ein „Korsett“ gesteckt, dessen Verlassen oder Durchbrechen gravierende Konsequenzen nach sich zog. Spätestens im zweiten Kriegsjahr, als das Motto „Zu Weihnachten (1914) sind wie wieder zu Hause!“ nicht Realität geworden war, wünschten sich viele Offiziere, ihr Leben davor wieder führen zu können. Denn nun erlebten sie, welche Irrelevanz das Individuum besaß und dass allein die Zurverfügungstellung von diensttauglichem Menschenmaterial von Wichtigkeit war. Bei den besonders zwischen 1914 und 1918 inflationär verliehenen Dekorationen handelte es sich zweifellos um hohe Auszeichnungen und „Belohnungen“ für die im Krieg hingenommenen Entbehrungen. Sogar im Bundesheer der Ersten Republik, das in keiner Kontinuität zur Armee „Altösterreichs“ stand, stellten sie eine Frage des Prestiges dar. Die Kehrseite der Medaille waren die psychischen und physischen Folgen der während der viereinhalb Kriegsjahre erlittenen Verwundungen, Erkrankungen und gemachten Erlebnisse. Umso enttäuschender und zermürbender empfanden die hoch dekorierten, teilweise aus der Kriegsgefangenschaft geflüchteten Offiziere zunächst die „Begrüßung“ in der alten neuen Heimat Deutsch-Österreich durch verbal und nonverbal militäraggressive Bevölkerungsteile; sie sahen sich in weiterer Folge mit gewissen Schwierigkeiten und Hindernissen in ihrem weiteren Werdegang konfrontiert und hatten mit Existenzängsten zu kämpfen. Dass so mancher Offizier sich angesichts der politischen Verhältnisse und Umwälzungen in der Republik Österreich zwischen 1918 und 1937 mit einer politischen Linie – zum Schein? – arrangierte, ja manch anderer vielleicht sogar zum überzeugten Verfechter wurde, ist ebenso wenig auszuschließen, wie das Faktum, dass andere Offiziere wiederum versuchten, dem dynastischen Bild des politisch passiven Offiziers treu zu bleiben. 1938 allerdings wurden NS-politisch interessierte und –aktive Offiziere für die Übernahme in die Deutsche Wehrmacht relevant, die teilweise Enttäuschungen erlebten, teilweise in der Ranghierarchie avancierten und sogar beim Aufbau des Zweiten Österreichischen Bundesheeres eine evidente Rolle spielten.
Abstract
(Englisch)
The Austrian-Hungarian officer was somebody in the society although he did not have much money and any time. He always had to demonstrate his loyalty to the dynasty, his whole life was controlled by the Army. During the First World War the officers remarked that not the individuals were important but as many warriors as possible. They saw sorrow and pain and they had to live with them and with the psychological and physical consequences. This is why the officers and soldiers of Habsburg were enormously dissappointed when they came back to Deutsch-Österreich – some of them had been prisoners of war in Italy, Russia and Turkey – because the population attacked them as representatives of the old system of the Monarchy. Besides they had lost the great war and did not have any work nor money or any house they could live in. In the First Austrian Republic the officers who were educated to be politically desinterested had suddenly to be interested in politics to be able to find a place in the new army. In 1938 the political orientation became very important because the German Wehrmacht selected the political unreliable (die politisch „Unzuverlässigen“) persons from the others.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Austrian-Hungarian officers Monarchy Army of the First Austrian Republic German Wehrmacht
Schlagwörter
(Deutsch)
österreichisch-ungarische Offiziere Monarchie Erstes Bundesheer Deutsche Wehrmacht
Autor*innen
Carmen Diana Albu-Lisson
Haupttitel (Deutsch)
Die in das Österreichische Bundesheer der Ersten Republik übernommenen k.u.k. Offiziere
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine computerunterstützte Datenanalyse mit Berücksichtigung militärischer, wirtschaftlicher, sozialer, kultureller, klinischer und phaleristischer Aspekte
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
282 S. : graph. Darst., Kt., 2 gef. Kt.(Beilage Print)
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Bertrand Michael Buchmann ,
Wolfdieter Bihl
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.23 Erster Weltkrieg
AC Nummer
AC08271432
Utheses ID
9791
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1