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Laktoseintoleranz Pathophysiologische Folgen einer möglichen Calciumunterversorgung
Katharina Hauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Ibrahim Elmadfa
DOI
10.25365/thesis.10953
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29594.78728.682254-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Laktoseintoleranz kann bei Personen mit Laktasemangel nach dem Genuss
laktosehaltiger Lebensmittel auftreten und äußert sich in Form von gastrointestinalen
Symptomen. In Mitteleuropa sind 15-20 % der Bevölkerung von Laktosemalabsorption
betroffen, weltweit bis zu 75 %.
Ein Verdacht auf Laktoseintoleranz muss durch Diagnosemethoden überprüft werden.
Die Möglichkeiten dabei bestehen in einem Laktosebelastungstest, dem Wasserstoff-
Atemtest, Biopsieverfahren oder dem Gentest. So kann das Vorliegen von
Laktosemalabsorption mit großer Sicherheit ermittelt werden.
Da bis dato kein Medikament gegen Laktoseintoleranz bekannt ist, erfolgt die Therapie
mit diätetischen Maßnahmen. Zur Symptomvermeidung können laktosehaltige Produkte
aus der Nahrung ausgeschlossen werden oder das Enzym Laktase kann exogen
zugeführt werden. Milchprodukte, die mit Laktase vorbehandelt wurden, können
konventionelle Milchprodukte ersetzen.
Da auch bei Personen mit ausgeprägter Laktoseintoleranz eine gewisse
Restenzymaktivität besteht, ist es nicht nötig, Milch und Milchprodukte aus der
Ernährung auszuschließen und die daraus resultierenden großen
ernährungsphysiologischen Nachteile in Kauf zu nehmen. Die Versorgung mit Calcium
kann durch einen solchen Ausschluss beeinträchtigt sein, da Milch und Milchprodukte
zwei der wichtigsten Quellen für den Mineralstoff darstellen. Im Idealfall sollen 1000
bis 1200 mg Calcium täglich aufgenommen werden.
Wird über die Nahrung zu wenig des Mineralstoffs zugeführt, greift der Organismus für
die Aufrechterhaltung wichtiger biochemischer Funktionen auf das Skelett als
Calciumspeicher zurück. So kann es in Wechselwirkung mit Vitamin D-Mangel zu
Stoffwechselstörungen der Knochen kommen, die durch mangelhaften Calciumeinbau
oder vermehrten Mineralstoffabbau charakterisiert sind. Beispiele dafür sind
Osteomalazie, Rachitis, Osteopenie und Osteoporose.
Das Risiko, an Krebs zu erkranken, wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst.
Insbesondere die Prävalenz für Kolon- und Kolorektalkrebs, zusätzlich wahrscheinlich
auch die Häufigkeit von Brustkrebs, kann durch Supplementation mit Calcium
verringert werden. Weiters wird das Auftreten des prämenstruellen Syndroms durch
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niedrige Calciumaufnahme begünstigt.
Bei laktoseintoleranten Personen soll, um das Vorkommen pathophysiologischer
Veränderungen zu mindern, die ausreichende Calciumversorgung sichergestellt werden.
Dies ist durch Aufklärung über die Verträglichkeit von Milchprodukten oder über
alternative Nahrungsmittelquellen und Supplemente möglich.
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Abstract
(Englisch)
Lactose intolerance can affect people with lactase deficiencies after the consumption of
food containing lactose and manifests itself in gastrointestinal symptoms. In Central
Europe about 15-20 % of the population suffer from lactose intolerance, worldwide the
percentage is about 75 %.
A possible lactose intolerance needs to be verified by diagnostic methods such as breath
tests, lactose exposure test, biopsy and gene tests.
Until now there is no medical therapy available to cure lactose intolerance. Thus, it can
only be treated with the help of nutritional therapy. The treatments range from
excluding lactose containing foods completely from the diet to consuming lactase in the
form of tablets or in yogurt.
Further, diary products which have been pretreated with lactase are available to replace
conventional products.
Since even people with a pronounced lactose intolerance can normally tolerate certain
amounts of lactose it is not necessary to completely exclude milk and dairy products
from the diet and consequently risk severe nutritional deficiencies. Milk and Dairy
products are important sources of calcium, and the recommended intake of 1000 to
1200 g per day is difficult to achieve without ingesting them. If calcium intake through
nutrition is deficient, the organism has to use calcium from skeletal storages to assure
the function of important calcium dependent biochemical mechanisms. In combination
with a vitamin D deficiency this can lead to disorders of bone metabolism, which are
characterized in deficient mineral integration or increased calcium depletion, such as
osteoporosis, osteomalacia, rickets and osteopenia.
The risk of suffering from cancer is enhanced by multiple factors, such as a deficient
calcium intake. An increased intake of calcium can reduce the risk of (for) colon- and
colorectal cancer. There is also some evidence that breast cancer and premenstrual
syndromes can be significantly improved by calcium supplementation.
Summing up, people suffering from lactose intolerance are advised to assure appropriate
calcium consumption to reduce the risk of the above mentioned pathophysiological
changes. Additionally, those people should be educated about the safe use of diary
products, food supplements and the consumption of alternative calcium sources.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Laktoseintoleranz Calcium pathophysiologische Folgen
Autor*innen
Katharina Hauer
Haupttitel (Deutsch)
Laktoseintoleranz Pathophysiologische Folgen einer möglichen Calciumunterversorgung
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
116 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ibrahim Elmadfa
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.99 Naturwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
44 Medizin > 44.21 Ernährung
AC Nummer
AC08244978
Utheses ID
9873
Studienkennzahl
UA | 474 | | |
