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"Es gibt einen der Dich liebt ... Jesus Christus"
die Pfarrkirche Maria vom Siege in Wien Fünfhaus - eine Wallfahrtskirche neueren Zuschnitts inmitten eines Arbeiterbezirkes
Berta Pechanek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Olaf Bockhorn
DOI
10.25365/thesis.1273
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30014.47399.144661-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit behandelt den Werdegang der Pfarrkirche von Fünfhaus, Maria vom Siege, zu einer „modernen Wallfahrtskirche“ durch die Einführung einer Monatswallfahrt in deren Mittelpunkt das unscheinbare Gnadenbild aus dem Dreißigjährigen Krieg steht.
Der Wiener Kardinal Joseph Othmar von Rauscher verlieh der Kirche bei der feierlichen Weihe den Namen seiner römischen Titularkirche „Santa Maria della Vittoria“. Er war es der den Kirchenbau vehement einforderte und seine Fertigstellung vorantrieb. Der monumentale Sakralbau sollte eine katholische Alternative zu den damals um sich greifenden antiklerikalen Bewegungen schaffen und wurde als Mittel im österreichischen Kulturkampf eingesetzt.
Für die Ausführung seiner ehrgeizigen Pläne konnte der Kardinal den berühmten „Neugotiker“ Friedrich Schmidt gewinnen. Durch die fruchtbare Zusammenarbeit des katholischen Kirchenfürsten mit dem deutschen Pastorensohn wurde der, für eine Pfarrkirche ungewöhnliche Backsteinbau geschaffen. Der Innenraum wird von acht mächtigen Pfeilern dominiert, deren Malerei in Ziegelimitation gefertigt ist. Die ikonografische Ausschmückung ist nach den Plänen von Friedrich Schmidt, im Sinne eines Gesamtkunstwerkes im damals üblichen „Nazarener Stil“ ausgeführt. Obwohl immer wieder kunsthistorische Vergleiche mit anderen europäischen Kirchen angestellt wurden, so ähnelt der Bau in vieler Hinsicht vor allem der venezianischen Kirche Santa Maria della Salute.
Der Kuppelbau und seine beiden Türme wurden im zweiten Weltkrieg stark beschädigt die permanente Renovierungsarbeiten bis in die Gegenwart erforderlich machten.
Neue Impulse brachte die Einführung einer Monatswallfahrt zu dem böhmischen Gnadenbild, das der Kirche ihren klangvollen Namen gab. Das Bild ist eine Darstellung der Geburt Jesu, der am 25. jedes Monats gedacht wird. Der Mittelpunkt und Abschluss der Wallfahrt ist der vom Priester gespendete Einzelsegen.
Die Legende des Gnadenbildes erzählt von einem wundersamen Eingreifen der Gottesmutter in der Schlacht am Weißen Berg zu Gunsten der katholischen Heere. Der charismatische Karmeliterpater Dominikus a Jesu e Maria soll mit dem beschädigten Marienbild die Soldaten zum Sieg geführt haben. Die „Verletzungen“ der am Bild dargestellten Personen, Maria, Josef und zwei Hirten kratzte man die Augen aus, nur das Jesuskind blieb verschont, schrieb man den Protestanten zu. Diese lehnte ja eine Marienverehrung weitgehend ab.
Der überaus fromme Kaiser Ferdinand und sein Oberbefehlshaber Herzog Max von Bayern, beide fanatische Verehrer der Muttergottes stilisierten diesen Sieg als bedeutenden Wendepunkt in der Gegenreformation hoch und beeinflussten damit die religiöse Landschaft Europas.
Die Bemühungen des Pfarrers um die Kirche gehen in die Richtung, die Kardinal Rauscher bei der Einweihung sich gewünscht hat, nämlich den Menschen und ihren Problemen eine Stütze zu sein, denn „Es gibt einen der Dich liebt….Jesus Christus“!
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Maria vom Siege Monatswallfahrt Gnadenbild 30jähriger Krieg
Autor*innen
Berta Pechanek
Haupttitel (Deutsch)
"Es gibt einen der Dich liebt ... Jesus Christus"
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Pfarrkirche Maria vom Siege in Wien Fünfhaus - eine Wallfahrtskirche neueren Zuschnitts inmitten eines Arbeiterbezirkes
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
100 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Olaf Bockhorn
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.08 Regionale Ethnologie
AC Nummer
AC07067457
Utheses ID
988
Studienkennzahl
UA | 308 | | |