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Marktanalyse und ernährungsphysiologische Betrachtung von speziellen Diätprodukten für Zöliakie
Judith Windisch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Petra Rust
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10968
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30333.59015.730262-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Nach neuesten Screeningstudien ist bereits 1% der europäischen Bevölkerung dazu gezwungen sich glutenfrei zu ernähren. Die Dunkelziffer an noch nicht aufgeklärten Magen- und Darmerkrankungen ist groß. Die Diagnose Zöliakie mit Diät-Therapie ist oftmals eine Erleichterung für die Betroffenen. Kann es, abgesehen von den finanziellen Unkosten, in Folge einer Ernährungsumstellung durch spezielle, glutenfreie Diätprodukte zu einer Mangelernährung kommen? Während des Erhebungszeitraums vom 20.01.2010 bis zum 31.03.2010 konnten 561 glutenfreie Diätprodukte im Rahmen einer Österreichischen Marktanalyse erhoben und ernährungsphysiologisch bewertet werden. Dazu wurde ein kategorischer Preis- und Inhaltsstoffvergleich angestellt und statistisch ausgewertet. Aus dieser Arbeit geht hervor, dass Lebensmittelindustrie und Handel in den letzten Jahren stark auf die Bedürfnisse von Zöliakie Patienten reagiert haben und mittlerweile ein umfangreiches glutenfreies Sortiment anbieten. Es sind derzeit 27 Marken von 23 Herstellern am Markt vertreten, die über 15 verschiedene Bezugsquellen wie Supermärkte, Reformhäuser, Bäckereien und Online-Versand in ganz Österreich erhältlich sind. Das Preisniveau der relativ teuren Diätprodukte hat sich auch durch steigende Nachfrage und größere Verfügbarkeit noch nicht bemerkenswert gesenkt. Glutenfreies Brot und Gebäck kostet beispielsweise im Schnitt 1,3 €/100g, ein normales Mischbrot im Vergleich dazu durchschnittlich 0,27 €/100g. Eine deutliche finanzielle Mehrbelastung für die Erkrankten bleibt also weiterhin bestehen, da die Produkte immer noch um ein Vielfaches teurer sind. Ernährungsphysiologisch betrachtet ist die glutenfreie Produktpalette in Bezug auf Makronährstoffe durchschnittlich nicht viel fett-, protein- oder kohlenhydratreicher als herkömmliche Lebensmittel. Maismehl, glutenfreie Weizenstärke, Reismehl und Soja werden am häufigsten zur Herstellung glutenfreier Diätprodukte verarbeitet. Es kann ein Ballaststoffdefizit, begründet durch zu geringen Einsatz an glutenfreien Vollkornmehlen wie beispielsweise Amaranth, Buchweizen, Quinoa und Hirse festgestellt werden. Daher erfolgt vermehrt eine Anreicherung mit Ballaststoffen. Der aktuelle Stand spiegelt jedoch wider, dass hier immer noch Aufholbedarf besteht. Auf 45 der insgesamt 561 erhobenen Zutatenlisten, befindet sich die explizite Angabe „Ballaststoffe“. Der Ballaststoffgehalt in den Nährwerttabellen wird auf 151 Produkten angegeben. Laut aktuellen Studien, ist auch der Gehalt an wichtigen Mikronährstoffen wie Thiamin, Riboflavin, Niacin, Folaten, Eisen und Kalzium deutlich niedriger als in herkömmlichen Backwaren. Im Falle einer einseitigen glutenfreien Ernährung, die ausschließlich aus speziellen Diätprodukten besteht, ist es für Betroffene daher schwierig ein ausreichendes Nährwertprofil im Rahmen der glutenfreien Diät zu erzielen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Zöliakie glutenfrei Ernährung Diätprodukte Marktanalyse Österreich
Autor*innen
Judith Windisch
Haupttitel (Deutsch)
Marktanalyse und ernährungsphysiologische Betrachtung von speziellen Diätprodukten für Zöliakie
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
178 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Rust
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
49 Hauswirtschaft > 49.25 Lebensmittelkunde, Ernährungslehre
AC Nummer
AC08245098
Utheses ID
9887
Studienkennzahl
UA | 474 | | |
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