Detailansicht
The Power of Pleasure in Pain
the appeal of horror with special regard to genderspecific
differences in the reception of contemporary
American horror cinema
Vanessa Semm
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Astrid Fellner
DOI
10.25365/thesis.11024
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29410.36575.721761-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Aus dem Schauer-Genre genannt „The Gothic“, welches in der englischsprachigen Literatur weltbekannte Klassiker wie Frankenstein, Dracula, oder „Der Untergang des Hauses Usher“ hervorbrachte, entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts die Gattung des Horror. Diese umfasst nicht nur literarische Werke, sondern vor allem auch eine Fülle von Filmen, die in den vergangenen Jahrzehnten großen Anklang fanden und der Markt daher mit immer neuen Kreationen sowie Neuverfilmungen und Fortsetzungen versorgt wurde. In den 1970er Jahren erregte diese Gattung auch erstmals das Interesse verschiedenster akademischer Disziplinen, welche in erster Linie die Fragestellung behandelten, wieso Horror solch eine anziehende Wirkung auf so viele Zuseher ausübte. Wenig überraschend war allerdings, dass dies in eine Menge von sich unterscheidenden und manchmal widersprechenden Theorien resultierte, die basierend auf dem Spezialgebiet des jeweiligen Akademikers erklärt wurden und begründet waren. Ziel dieser Arbeit ist es jedoch, die bedeutendsten Theorien über die Anziehung des Horrorfilms, vor allem psychologische und psychoanalytische, zu präsentieren und diskutieren und mit Filmbeispielen des 21. Jahrhunderts zu veranschaulichen.
Diese Arbeit ist unterteilt in drei Sektionen. Der erste Teil soll eine Einführung in das Genre darstellen. Die Ursprünge des Horrorfilms werden kurz dargelegt, worauf verschiedene mögliche Kategorisierungen der Gattung vorgeschlagen werden. Außerdem werden diverse Theorien diskutiert, welche sowohl das Genre per se wegen seiner Gewaltdarstellungen als auch die Psychoanalyse wegen Fehlens empirischer Aussagekraft angreifen.
Der zweite Teil der Arbeit beinhält die Diskussion sechs verschiedener psychologischer Theorien und Konzepte, aufgrund derer man die Vorliebe für das Genre erklären kann. Hier nähere ich mich auch dem Fokus der Arbeit, nämlich der Bedeutung von geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Rezeption des Horrorfilms. Dennoch werde ich darauf hinweisen, dass manche dieser Theorien außer Acht lassen, welche Rolle die individuelle Beschaffenheit einer Person sowie ihre Bedürfnisse spielen.
Im Gegensatz dazu werde ich mich in der dritten Sektion, welche sich mit der Psychoanalyse beschäftigt, auf Theorien konzentrieren, die von einem idealen undifferenzierten Zuseher ausgehen. Da das Genre allgemein als ein männliches bezeichnet wird, werde ich untersuchen, wie und warum der geschlechtliche Unterschied die Affinität des Zusehers beeinflusst. Im Zentrum steht dabei die Annahme, dass der Mensch bestimmte Ängste verdrängt, welche dann in Form des Monsters im Horrorfilm wiederkehren. Zu diesem Zweck werde ich einen Essay diskutieren, in welchem Robin Wood erklärt, wer und was in der amerikanischen Kultur underdrückt und verdrängt wird, was untrennbar mit dem Konzept des Anderen verbunden ist. Da die Frau als ein solches Anderes bezeichnet wird, werde ich Theorien über die Ursprünge patriarchalischer Strukturen diskutieren. Die psychosexuelle Entwicklung der Geschlechter, vor allem in Hinblick auf den Oedipus Komplex und den Kastrationskomplex, spielt dabei eine signifikante Rolle. Im Anschluss werde ich die relevanten Aspekte von Sigmund’s Freud’s Essay „Das Unheimliche“ präsentieren, wobei ich mich sowohl auf die Manifestationen der Kastrationsängste als auch die Fälle, in welchen das Selbst und der Andere ineinander übergehen, konzentrieren werde. Neben Freud beabsichtige ich Julia Kristeva’s Idee des Abjekts vorzustellen und durch Barbara Creed’s elaboriertes Konzept des „monstrous-feminine“ zu ergänzen. Laut Creed kann die Bedrohung durch die Frau und die daraus resultierende Macht durch ihre Verbindung zu der mütterlichen Autorität erklärt werden, welche wiederum in Opposition zu der das Patriarchat strukturierenden väterlichen Ordnung steht. Neben Freud und Kristeva werde ich auch verschiedene Theorien über Identifikationsprozesse des männliches Zusehers darlegen, welche sich vor allem auf die Relevanz sadistischer oder masochistischer Motivation stützen. Da die Frau als Liebhaberin des Horrorfilms aber oft außer Acht gelassen wurde und wird, möchte ich das abschließende Kapitel dem weiblichen Publikum widmen. Zu diesem Zweck werde ich untersuchen, wie das Bild der aktiven, starken, befähigten Frau im zeitgenössischen Horrorfilm einen Anziehungspunkt für die Zuseherin darstellen kann, vor allem durch die Untergrabung männlicher Autorität und das Umstürzen der patriarchalen Ordnung.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
horror film the uncanny the abject Freud Kristeva Creed
Schlagwörter
(Deutsch)
Horrorfilm das Unheimliche das Abjekt Freud Kristeva Creed
Autor*innen
Vanessa Semm
Haupttitel (Englisch)
The Power of Pleasure in Pain
Hauptuntertitel (Englisch)
the appeal of horror with special regard to genderspecific
differences in the reception of contemporary
American horror cinema
Paralleltitel (Deutsch)
Die Anziehungskraft des Horrors unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede bei der Rezeption des zeitgenössischen amerikanischen Horrorfilms
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Astrid Fellner
Klassifikation
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08173530
Utheses ID
9939
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 353 |