Detailansicht
Assessment of iodine status in 6- and 12-month-old infants and their mothers in Switzerland
Nadja Wüst
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Ibrahim Elmadfa
DOI
10.25365/thesis.11040
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30206.11855.565253-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Jod ist essentiell für eine optimale geistige und körperliche Entwicklung von Säuglingen/Kleinkindern. Eine ungenügende Jodaufnahme verursacht so genannte Jodmangel-Störungen und kann bei Säuglingen/Kleinkindern zu irreversiblen Schädigungen führen. Da > 90% des mit der Nahrung aufgenommenen Jods über die Niere ausgeschieden werden, ist der Median der Jodkonzentration im Urin (JKU) der empfohlene Indikator zur Bestimmung des Jodstatus einer Bevölkerung. Allerdings wurde derjenige Median der JKU, welcher auf eine ausreichende Jodzufuhr bei unter 2-Jährigen hinweist, 2007 von der WHO in Frage gestellt. Zur Etablierung eines verlässlichen Referenzbereichs für das Monitoring der JKU bei Säuglingen/Kleinkindern, sind mehr Studien von Ländern mit optimaler Jodversorgung erforderlich. In der Schweiz wurde die Jodversorgung von der WHO als optimal eingestuft.
Daher war das Ziel der vorliegenden Studie die JKU bei gesunden 6- und 12-monatigen Kindern sowie deren Müttern in einer national repräsentativen Querschnittstudie in der Schweiz zu untersuchen (Rekrutierung in Kinderarztpraxen). Ein weiteres Ziel war die Ermittlung der Jodzufuhr der Kinder sowie die Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Ernährungsweisen auf die JKU der Kinder. Um diese Ziele zu erreichen wurde die Jodkonzentration in Spoturinproben von Kindern und deren Müttern (modifizierte Sandell-Kolthoff Methode) sowie in Muttermilch und Säuglingsnahrung (beide ICP-MS) gemessen. Die Jodaufnahme der Kinder wurde mit einem, von den Müttern selbständig auszufüllenden, 24h-Ernährungsfragebogen retrospektiv erfasst. Die vorliegende Diplomarbeit beinhaltet den Aufbau und die Durchführung der Studie, die Zwischenauswertung von Urinproben von 339 Kindern und 343 Müttern, von 119 Muttermilchproben und 22 Säuglingsnahrungsproben sowie deren Betrachtung unter verschiedenen Aspekten (wie Geschlecht, Anthropometrie, Nationalität, Region, Jahreszeit, Ernährungsweise und Soziodemographie) und die Entwicklung des Ernährungsfragebogens und einer Säuglingsnahrungs-Datenbank.
Der Median der JKU der Kinder war 93 μg/l (6-monatige: 88 μg/l, 12-monatige: 104 μg/l) und derjenige der Mütter war 81 μg/l (Stillende: 71 μg/l, Nicht-Stillende: 96 μg/l). Der Median der Jodkonzentration in Muttermilch betrug 51 μg/kg. Der Jodgehalt der Säuglingsnahrungsprodukte war korrekt deklariert. Gestillte Kinder/stillende Mütter hatten signifikant niedrigere JKU im Vergleich zu den anderen Kindern/Müttern. Signifikant höhere JKU wurden bei Kindern festgestellt, welche Säuglingsmilchnahrung oder Salz (in selbstgemachter Beikost) erhielten und bei Kindern mit ausländischer Nationalität oder aus der Region Tessin. Die JKU von gestillten Kindern korrelierte positiv mit der Jodkonzentration in Muttermilch (sig.).
Die Zwischenresultate der Studie waren niedriger als in der Literatur vorgeschlagene Werte für ein Land mit optimaler Jodversorgung. Gemäss dem derzeitigen WHO Cut-off von ≥ 100 μg/l würden die gemessenen medianen JKU auf einen leichten Jodmangel hinweisen. Dies war die erste nationale Studie in der Schweiz zur Jodversorgung von Säuglingen/Kleinkindern und Müttern. Vergleiche mit früheren Studien aus anderen Ländern waren schwierig. Anhand der Zwischenresultate der Studie und kürzlich durchgeführten Studien bei anderen Personengruppen in der Schweiz ist es fragwürdig, ob Säuglinge/Kleinkinder, besonders gestillte, und deren Mütter in der Schweiz eine ausreichende Jodzufuhr haben. Es bleibt die Auswertung der Endergebnisse der Studie abzuwarten und es bedarf weiterer Untersuchungen, um sicher zu stellen, dass Säuglinge/Kleinkinder und Mütter in der Schweiz ausreichend mit Jod versorgt sind und um einen Referenzbereich für die JKU bei Säuglingen/Kleinkindern festlegen zu können. Mütter sollten gut informiert werden über die bedeutende Rolle von Jod für sie selbst und ihr Kind und über dessen Nahrungsquellen. Zusätzlich könnte stillenden Müttern eine Supplementation mit Jod empfohlen werden.
Abstract
(Englisch)
Iodine is crucial for optimal mental and physical development of infants. Insufficient iodine intake leads to so called iodine deficiency (ID) disorders and may cause irreversible damage in infants. As > 90% of ingested iodine is finally excreted in urine, median urinary iodine concentration (UIC) is the recommended indicator for assessing a population‟s iodine status. However, the median UIC indicating iodine sufficiency (IS) in infants (< 2 yr) was questioned by the WHO in 2007. More studies are required from IS countries to establish a reliable reference range for monitoring UIC in infants. In Switzerland iodine nutrition was classified as optimal by the WHO.
Therefore, the aim of the present study was to assess UIC in healthy 6- and 12-month-old infants and their mothers in Switzerland in a nationally representative cross-sectional sample enrolled at pediatric practices. Another aim was to examine the infants‟ dietary iodine intake and the influence of different feeding practices on the UIC of infants. To achieve these aims, iodine concentration was measured in: spot urine samples of infants and their mothers (modified Sandell-Kolthoff method), breast milk (BMIC) and formula/infant food (both ICP-MS). Iodine intake of infants was recorded retrospectively by a 24h-dietary questionnaire (DQ) (self-administered by mothers). This diploma thesis presents the study set-up and execution, the interim analysis of urine samples from 339 infants and 343 mothers, 119 breast milk and 22 formula/infant food samples and their examination in different aspects (such as gender, anthropometry, nationality, region, season, dietary habits, social demographics) as well as the development of the DQ and an infant food database.
Median UIC was 93 μg/l in infants (88 μg/l at 6 months, 104 μg/l at 12 months) and 81 μg/l in mothers (71 μg/l in lactating, 96 μg/l in non-lactating mothers). Median BMIC was 51 μg/kg. Formula/infant food iodine content was found to be accurately labeled. Breast-fed (BF) infants/lactating mothers had significantly lower UICs compared to the other infants/mothers. Significantly higher UICs were found in infants receiving formula or salt (in home-made meals) and in infants with foreign nationality or from Ticino. UIC of BF infants was positively related to BMIC (sig.).
The overall interim study results were lower than proposed values from literature for an IS country. According to the current WHO cut-off of ≥ 100 μg/l the median UICs would indicate mild ID. This was the first Swiss national study on UIC in infants/mothers and BMIC. Comparisons to previous studies in other countries were difficult. Based on the interim study results and recent Swiss studies in other population groups, it is questionable if infants, especially BF ones, and mothers in Switzerland have an adequate iodine intake. It remains to evaluate the final study results and to do further research to ensure that Swiss infants and mothers are iodine-sufficient and in order to define a UIC reference range in infants. Mothers should be well informed about the important role of iodine for themselves and their infants and about its dietary sources. In addition, iodine supplementation may be recommended to lactating mothers.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
iodine infants and mothers iodine status urinary iodine concentration breast milk iodine concentration dietary assessment of infants feeding practices iodine in formula and infant food Sandell-Kolthoff method ICP-MS cross-sectional study
Schlagwörter
(Deutsch)
Jod Säuglinge und Mütter Jodstatus Jodkonzentration im Urin Jodkonzentration in Muttermilch Ernährungserhebung bei Säuglingen Ernährungspraktiken Jod in Säuglingsmilchnahrung und Säuglingsnahrung Sandell-Kolthoff Methode ICP-MS Querschnittstudie
Autor*innen
Nadja Wüst
Haupttitel (Englisch)
Assessment of iodine status in 6- and 12-month-old infants and their mothers in Switzerland
Paralleltitel (Deutsch)
Erhebung des Jodstatus von 6- und 12-monatigen Säuglingen und deren Müttern in der Schweiz
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
XIX, 294 S. : Ill., graf. Darst., Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ibrahim Elmadfa
AC Nummer
AC08244946
Utheses ID
9954
Studienkennzahl
UA | 474 | | |